Wir alle kennen Gerichte mit denen wir etwas verbinden. Es schmeckt dann nach Heimat, Kindheit, nach Ski-Urlaub oder Gartenfesten bei der Oma. Nachkochen könnte helfen, wenn der Heißhunger auf Lieblingsgerichte einen überkommt.
Das Problem ist nur: Rezepte, die einfach sensationell gut sind und nicht von einem selbst stammen, sind nicht ganz ohne Tücken. An der Rotkohl-Front haben wir, das mal vorweg, alle aufgegeben. Wenn Omi ihn nicht zubereitet, schmeckt er einfach nie so gut wie das Original. Dabei können wir uns nicht vorwerfen lassen bei der Zubereitung nicht über die Schulter geguckt und mehrmalig den Eigenversuch gewagt zu haben.
Im Restaurant wird Rotkraut einfach nicht mehr bestellt und nachgekocht wird er auch nicht mehr 😉
Aber es gibt noch Hoffnung in Sachen „Klassiker“ nachkochen. Letztes Jahr haben wir uns erfolgreich an das Wirsing Rezept unserer Mutter gewagt und trauen uns nun an den leckeren Zwiebelkuchen à la Mama. Wir verbinden damit viele gesellige Abende und lukulische Ahhhs und Ohhhs.
Also ran an die Zwiebel.
Ehrlich gesagt an ziemlich viele Zwiebeln. Ein Kilo um genau zu sein. Das Fass mit den Zwiebeln und den tränenden Augen machen wir hier allerdings gar nicht auf. Nur so viel: Sonnenbrillen beim Zwiebel schneiden zu tragen hilft nicht wirklich, dient aber vielleicht der allgemeinen Erheiterung. Hat man erfolgreich den Berg Zwiebeln nieder gekämpft, geht alles eigentlich recht fix. Unsere Mutter riet uns direkt zwei Bleche zu machen, das würden wir Euch auch empfehlen. Quasi „wenn ihr schon mal dabei seid“, und Abnehmer finden sich immer. Denn so viel sei schon hier verraten, uns ist der Zwiebelkuchen richtig gut gelungen.
Das braucht ihr (1 Blech):
Hefeteig:
- 250 g Mehl
- 10 g Hefe
- 40 g Öl oder Butter
- 1/8 l Milch
- Prise Salz und Zucker
Belag:
- 5oo g Zwiebeln (dünne Ringe)
- 200 g Speckwürfel
- 4 Eier
- 400 ml saure Sahne
So geht’s:
Für den Teig Mehl in eine große Schüssel geben, in der Mitte eine Mulde formen und die Hefe hinein bröseln, ein paar Esslöffel von der Milch erwärmen und hinzugeben. Mit einem Leinentuch bedecken und 10 Minuten gehen lassen. Die restlichen Zutaten hinzufügen, alles gut miteinander verkneten und erneut 20 Minuten ruhen lassen.
Für den Belag Zwiebeln in feine Ringe schneiden. Speckwürfel kurz in der Pfanne anbraten, Zwiebeln hinzugeben und ebenfalls kurz andünsten. Von der Platte nehmen und etwas abkühlen lassen. Nun Zwiebelringe und Speckwürfel mit den restlichen Zutaten vermischen.
Den Teig ausrollen und den Belag darüber verteilen. Zum Schluss eine Prise Salz, Pfeffer und Kümmel darüber streuen.
Bei 220℃ goldgelb backen.
Fertig ist der schmackhafte und herzhafte Zwiebelkuchen. Wir sind dieses Jahr im Übrigen in Sachen Begleit-Getränk fremdgegangen. Auf Cidre ist unsere Wahl gefallen, und es war wirklich keine schlechte. Wobei „Wahl“ wohl etwas übertrieben ist – eher „Not“ macht erfinderisch, unser kleiner „Dorfladen“ hatte schlicht und einfach keinen Federweißer 😉
Wer mag kann im Übrigen noch ein paar Parmesan Splitter über den Zwiebelkuchen reiben.
Wie mögt Ihr den herzhaften Schmaus am liebsten? Was schmeckt für Euch nach Heimat?
Happy Herbst und alles Liebe Eure Wildlinge!
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