So oder so ähnlich haben wir uns die letzten Wochen gefühlt. Allerdings spielten in der Hauptrolle nicht die bekannten Tatort Schauspieler wie zum Beispiel Sabine Postel oder Axel Prahl sondern das Wetter und die Zeit besetzten die Hauptrollen in unserem persönlichen Heukrimi.
Es stand nicht weniger auf dem Spiel als der erste Schnitt 2016. Als wir vor zwei Wochen mit der Heuernte begannen, waren die Wetter-Voraussichten optimal. Schon Tage vorher haben wir den Wetterbericht regelrecht studiert, extra Wetter-Apps runtergeladen und mit Bauern aus dem Umkreis gesprochen.
Die ganze Familie kam also angerauscht aus Ulm, Düsseldorf und Hamburg, um vereint richtig Gas zu geben. Dieses Jahr, so dachten wir hätten wir einen Lauf, nachdem wir im letzten Jahr von einer technischen Schwierigkeit zur nächsten schlitterten.
Kurz vorm letzten Wenden muss Petrus, Thor oder wer sonst mittlerweile für Regen zuständig ist, richtig schlechte Laune bekommen haben. Es schüttete aus Eimern. Regnerisch sollte es auch die nächsten Tage bleiben. Mittlerweile war das auch zu den Wetter Apps durchgedrungen.
Unsere Laune wurde mit jedem Schauer schlechter. Das Gefühl, dass dir eine komplette Ernte verregnet, ist wirklich frustrierend, da so viele Arbeitsstunden geleistet wurden und Zeiten des Hoffens und Bangens sich die Klinke in die Hand geben. Und schließlich sollte auch gerade der erste Schnitt für unsere Pferde und Esel „Winterfutter“ werden. Ganz abgesehenen von dem finanziellen Schaden.
Et hätt noch immer jot jejange
Tagelang hätten wir nicht mehr gewagt an diese „Kölsche-Weisheit“ zu glauben. Da es zwischendurch immer wieder regnete, verabschiedeten wir uns schon vom Gedanken zumindest Silage machen zu können. Aber zum Glück hatte unser Krimi dann doch ein Happy End, wie es Hollywood nicht dramatischer hätte darbieten können.
Schlussendlich hatten wir das Glück 1.200 kleine Heuballen einzufahren. Kurz vor knapp, denn der nächste Regen stand wieder vor Tür. Zum Glück hielt sich der Verlust in Grenzen, das Meiste konnten wir einholen.
Wir sind unglaublich froh die Ballen nun gelagert zu haben. Bei der nächsten Heuernte bräuchten wir aber nicht unbedingt wieder einen Krimi. Wir schlafen nach Tagen der Heuernte auch so ganz gut ein;)
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